Die Feuersteinfelder auf Rügen

Die Feuersteinfelder Rügen – das deutsche Stonehenge – in der Nähe von Mukran und Prora

Während das weiße Gold Rügens bei vielen Menschen in der ganzen Welt besonders bekannt ist, und die Kreidefelsen auch oftmals im Mittelpunkt bei so manchen Künstlerwerk stehen, ist eine andere natürliche Ressource der Insel vielerorts gänzlich unbekannt. Dabei sind aber gerade die Feuersteinfelder auf Rügen eine ebenso markante und durchaus interessante Sehenswürdigkeit, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Denn gerade hier sieht man den Einfluss der Natur in unser alltägliches Leben unverkennbar und auch die schier unglaubliche Wandlungsfähigkeit eines natürlichen Materials im Lauf der Menschheit.

Eines der größten Feuersteinfelder in ganz Deutschland

So beherbergt Rügen eines der größten Feuersteinfelder in ganz Deutschland, da diese nur in Regionen vorkommen welche besonders kreide- und jurareich sind. Entstehend aus einen unscheinbaren Rohmaterial und der unendlichen Komponente Zeit findet man diese naturelle Sehenswürdigkeit im Norden Rügens, wo sie sich ein illustres Spiel der Abwechslung mit einer überaus imposanten Flora gibt.

Gerne nennt man dieses rund 40 Hektar große Territorium auch das Steinerne Meer Rügens, dass vor rund 4000 Jahren einmal entstand. Den Ursprung dieser atemberaubenden Kulisse führt man gegenwärtig auf die zahlreichen Sturmfluten zurück, die Kreideablagerungen aus der Insel abgebrochen und dort angeschwemmt haben.

Die Botanik

Während natürlich auf den Feuersteinwällen nahezu keine Vegetation vorhanden ist, findet man jedoch ringsum einen der schönsten Kiefernwälder der Insel vor. Einst künstlich angelegt, ist diese unter Naturschutz stehende Region heute eine derart bezaubernde Kulisse, die besonders deutlich die Anpassungsfähigkeit der Natur unter Beweis stellt.

Die Feuersteinfelder der Schmalen Heide sind in Europa einzigartig.

Das Gebiet mit seinen Buchenwäldern und dem sagenumwobenen Hertasee hat eine vielfältige Vegetation zum Vorschein gebracht.

Botanische Kostbarkeiten sind hier:

• Uralte Eiben
• Berghirschwurz
• Große Segge
• Stechpalme
• Elsbeere
• Seltende Orchideenarten, wie Frauenschuh und rotes Waldvögelein)

Besondere Vegetationsformen der Feuersteinfelder von Mukran

• Wachholder
• Bergahorn
• Schmaler Streifenfarn
• Glanzkraut
• Krähenbeere
• Gefleckes Knabenkraut
• Moosglöckchen

Der Feuerstein – Entstehung und Verwendung

Dabei stehen die Feuersteinfelder von Rügen auch gegenwärtig immer wieder im Interesse zahlreicher Studien. Denn bis heute ist teilweise noch die Entstehung aber auch die Zusammensetzung der Steine ungeklärt. So geht man davon aus, dass die Feuersteine eine Umwandlung durchlaufen, bei der kieselsäurehaltige Lösungen beteiligt sind, wobei aber auch Schalen oder auch Skelett diese Steinwerdung mit organischen Abläufen beeinflussen.

Tatsache hingegen ist jedoch das der Feuerstein gerade in der Steinzeit ein Material war, dass höchste Aufmerksamkeit bei den damaligen Ureinwohner fand. So wurden aus dem Rohmaterial Werkzeuge aber auch Waffen hergestellt, und bereits damals wusste man die unterschiedlichen Eigenschaften des Steins zu schätzen. Gerade im 16. Jahrhundert wurde zudem der Feuerstein auch als Zündhilfe bei Kanonen und Waffen eingesetzt, wobei dies gegenwärtig natürlich der Vergangenheit angehört, aber deutlich die Vielseitigkeit belegt.

Heute hingegen ist der Feuerstein ein sehr begehrter Talisman, der auch unter dem Namen Hühnergötter bekannt ist, da manche Steine in der Mitte ein Loch aufweisen. Zudem findet das Rohmaterial auch im Bauwesen teilweise eine Verwendung, und zeigt damit auf, dass die natürlichen Ressourcen der Mutter Natur auch in der modernen Zeit noch unabdingbar sind.

Video:Rügen – Feuersteinfelder