Leuchttürme auf Rügen
Die Leuchttürme von Rügen: Wahrzeichen der Küste
Rügen, die größte Insel Deutschlands, ist nicht nur für ihre atemberaubenden Strände und die beeindruckenden Kreidefelsen bekannt, sondern auch für ihre historischen Leuchttürme. Diese markanten Bauwerke sind nicht nur Navigationshilfen, sondern auch Zeugen der maritimen Geschichte und Kultur der Region.
Kap Arkona: Ein Ort voller Geschichte
Am nördlichsten Punkt von Rügen, dem Kap Arkona, stehen zwei bemerkenswerte Leuchttürme, die sich harmonisch in die raue Küstenlandschaft einfügen.
Der Schinkelturm
Der Schinkelturm, benannt nach dem berühmten Architekten Karl Friedrich Schinkel, wurde 1827 erbaut und hat eine Höhe von 19 Metern. Seine charakteristische rote Backsteinfassade und die klassizistische Architektur machen ihn zu einem beliebten Fotomotiv. Besonders romantisch wird es, wenn Paare hier den Bund fürs Leben schließen – eine Tradition, die viele Besucher anzieht. Von der Aussichtsplattform aus eröffnet sich ein spektakulärer Blick über die Ostsee und die umliegenden Landschaften.
Der Schinkelturm: Erbaut 1826/27, steht direkt am Kap Arkona.
Der Neue Leuchtturm
Nur wenige Schritte entfernt steht der Neue Leuchtturm, der 1902 errichtet wurde. Mit einer Höhe von 35 Metern ist er nicht nur der höchste Leuchtturm Rügens, sondern auch ein aktives Signalfeuer. Sein Licht strahlt bis zu 22 Seemeilen weit und wird alle 17 Sekunden in einem charakteristischen Rhythmus ausgestrahlt. Besucher haben die Möglichkeit, den Turm zu besteigen und die atemberaubende Aussicht auf das Meer und die Küste zu genießen – ein unvergessliches Erlebnis!
Der Neue Leuchtturm: Errichtet 1901/02, befindet sich unmittelbar neben dem Schinkelturm. 54° 40′ 46,7′′ N, 13° 25′ 57,4′′ O
Der Peilturm: Ein verstecktes Juwel
Ein dritter Turm am Kap Arkona ist der Peilturm, der 1927 erbaut wurde. Ursprünglich als Seefunkfeuer konzipiert, dient er heute als Ausstellungsort und bietet einen einzigartigen Blick auf das Kap und seine Umgebung. Seine weniger bekannte Geschichte macht ihn zu einem interessanten Ziel für diejenigen, die mehr über die maritime Tradition der Region erfahren möchten.
Der Peilturm: Erbaut 1927, steht in unmittelbarer Nähe der beiden Leuchttürme und der Jaromarsburg.
Diese drei Leuchttürme gehören zu den Leuchttürmen am Kap Arkona.
Leuchtturm an der Ostmole Sassnitz
Der grün-weiße Leuchtturm an der Ostmole ist mehr als nur eine Navigationshilfe – er ist ein lebendes Zeugnis der maritimen Geschichte Sassnitz‘. Erbaut im Jahr 1937, überstand er die turbulenten Zeiten des Zweiten Weltkriegs und steht heute wie ein wachsamer Wächter über dem Hafen. Sein achteckiges Stahlgerüst und der umlaufende Balkon erinnern an eine Zeit, als Seefahrt noch von Handwerkskunst und Präzision geprägt war. Bei Sonnenuntergang wirft er einen magischen Lichtschein über die Ostsee und lässt Fotografen und Romantiker gleichermaßen erstarren.
- Erbaut: 1937
- Höhe: 15 Meter
- Achteckiger Stahlturm
- Farbe: Grün mit weißem horizontalen Band
- Mit umlaufendem Balkon
- Feuerhöhe: 15 Meter über NHN
- Koordinaten: 54° 30′ 21,6′′ N, 13° 38′ 14,4′′ O
Molenfeuer an der Westmole Sassnitz
Das rote Zwölfeckhaus an der Westmole ist wie ein stiller Protagonist in der Hafengeschichte Sassnitz‘. Im Jahr 1977 errichtet, symbolisiert es den technischen Fortschritt der Schifffahrt der DDR-Zeit. Seine kantige Silhouette schneidet sich geometrisch in den Horizont und dient Kapitänen als präziser Orientierungspunkt. Trotz seiner nüchternen Erscheinung erzählt dieses Molenfeuer Geschichten von Seefahrern, die bei Wind und Wetter sicher in den Hafen einliefen, und ist heute ein unverkennbares Symbol der Sassnitzer Hafenlandschaft.
- Erbaut: 1977
- Höhe: 10 Meter
- Zwölfeckiges rotes Laternenhaus
- Material: Stahl
- Koordinaten: 54° 30′ 30′′ N, 13° 38′ 12′′ O
Leuchtturm Kollicker Ort
Der Leuchtturm Kollicker Ort ist ein architektonisches Juwel an der Ostküste Rügens. Erbaut 1904 von der renommierten Firma Pintsch, thront dieser weiße runde Turm mit rotem Umlauf und grüner Kuppel majestätisch auf einem Kreidefelsvorsprung südöstlich des berühmten Königsstuhls. Trotz seiner bescheidenen Höhe von nur 7 Metern erfüllt er eine entscheidende Funktion als Orientierungsfeuer für das Prorer Wiek und als Quermarkenfeuer für die Ansteuerung des Hafens von Sassnitz. Seine einzigartige Lage zwischen Jasmund und Granitz macht ihn zu einem beliebten Fotomotiv für Naturliebhaber und Leuchtturmfans gleichermaßen.
- Standort: 54° 33′ 44,5′′ N, 13° 40′ 46,4′′ O
- Befindet sich auf einer Anhöhe im Steilufer zwischen Königsstuhl und Sassnitz.
- Höhe: 7 m
- Erbaut: 1904
Leuchtturm Maltzien
Der Leuchtturm Maltzien, ein verborgener Schatz im Süden Rügens, steht wie ein stiller Wächter am Strelasund auf der Halbinsel Zudar. Dieser 1934 errichtete, 12 Meter hohe Steinturm mag auf den ersten Blick unscheinbar wirken, doch seine Bedeutung für die Schifffahrt ist beachtlich. Als Unterfeuer einer Richtfeuerlinie weist er Schiffen sicher den Weg in den schmalen Bereich des Strelasunds. Bei Nacht kann sein Signalscheinwerfer beeindruckende 26 Kilometer weit leuchten und bietet Seefahrern eine verlässliche Orientierung. Für Besucher ist der Weg zum Leuchtturm ein kleines Abenteuer: Ein alter Plattenweg führt vom Dorf Maltzien zu dem unterhalb der kleinen Steilküste gelegenen Bauwerk, das einen atemberaubenden Blick über den Strelasund und die umliegende Landschaft bietet.
- Befindet sich im Süden von Rügen auf der Halbinsel Zudar.
- Höhe: 12 m
- Erbaut: 1934
Die Faszination der Rügener Leuchttürme
Die Leuchttürme von Rügen sind nicht nur technische Meisterwerke; sie erzählen Geschichten von Seefahrern und Entdeckern und sind Symbole für Sicherheit und Orientierung auf dem Wasser. Ein Besuch dieser historischen Bauwerke ist nicht nur lehrreich, sondern auch eine Gelegenheit, die Schönheit der Ostsee in vollen Zügen zu genießen. Egal ob bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang – die Leuchttürme bieten stets einen magischen Anblick und laden dazu ein, in vergangene Zeiten einzutauchen.